Überblick

Forschungsfragen

  • Wie hoch sind die gesellschaftlichen Kosten der Folgen des Klimawandels (Kosten des Nichthandelns) insgesamt in Österreich heute, 2050 und 2080?
  • Wie verteilen sich diese gesellschaftlichen Kosten des Nichthandelns auf unterschiedliche Sektoren, auf Bevölkerungsgruppen nach sozio-demografischen Merkmalen (und/oder Vulnerabilitätsmerkmalen) sowie zwischen Unternehmen und Privathaushalten, je nach Klimarisiko?
  • Wo liegen Hotspots von Mehrfachbelastungen unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (nach Bevölkerungsgruppen)? Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für die Klima- und Sozialpolitik ziehen?
  • Wie können diese gesellschaftlichen Kosten durch Anpassung reduziert werden? Welche Zusatznutzen hat Anpassung, z.B. auf Beschäftigung, Verteilung der Lasten und Wohlbefinden? Wie müssen Anpassungsmaßnahmen konzipiert sein, damit sie Ungleichheiten nicht verstärken, sondern verbessern?
  • Welche Handlungsoptionen lassen sich für Politik und Wirtschaft ziehen? Können zentrale Synergien und Trade Offs identifiziert werden?

Methodik

Herangehensweise und Methodik

Das Projekt ist in drei Phasen unterteilt.

In Phase 1 werden die Grundlagen der verwendeten Klimaszenarien (RCP4.5 und RCP8.5 für 2050 und 2080), regionalisierte sozioökonomische und Landnutzungsszenarien (Shared Socioeconomic Pathways, SSPs) sowie Anpassungsszenarien erarbeitet. Neben den durchschnittlichen Schäden für die Klimaperiode um 2050 und 2080 wird zudem eine sogenannte Worst Case Storyline exemplarisch für ausgewählte Bereiche (Hochwasser an Flüssen; Gesundheit, Energie in reduziertem Umfang) ausgearbeitet. Der Storyline-Ansatz erlaubt, Schadensereignisse aus der Vergangenheit (z. B. ein Jahrhunderthochwasser oder eine extreme Hitzeperiode) in einem zukünftigen Klima und einem zukünftigen sozioökonomischen System (z. B. mehr ältere Bevölkerung) zu untersuchen oder Ereignisse, die bereits in einer Region aufgetreten sind, in andere Regionen zu verschieben. Als Basis für die Modellierung wird eine Abschätzung der bereits heute auftretenden Kosten (in den letzten beiden Jahrzehnten) im Zusammenhang mit extremen Wetterereignissen und Klimavariabilität erarbeitet. Dazu werden empirisch erhobene Schadensdaten (u.a. von Rückversichern etc.) kombiniert.

Phase 2 umfasst die Modellierung und Analyse der sektoralen Klimawandelfolgen mit unterschiedlichen Anpassungsniveaus. Die dafür verwendeten Impactmodelle und –methoden sind in den Wirkungsbereichen erläutert.

In Phase 3 werden die volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen/sozialen Effekte untersucht. Es wird eine Aktualisierung der Kosten des Nicht-Handelns für Österreich mit fehlender/geringer Anpassung erstellt und einem Szenario mit den Kosten und Auswirkungen hoher Anpassung gegenübergestellt. Weiters wird untersucht, welche gesellschaftlichen Gruppen in den jeweiligen Szenarien besonders betroffen sind. Die Analyse der sozialen Folgen ergänzt die quantitativen Ergebnisse auch durch qualitative Ergebnisse in Hinblick auf Mehrfachbelastungen.

Während des gesamten Projekts findet ein kontinuierlicher Austausch mit den Auftraggebern und anderen Stakeholdern in Meetings, Präsentationen und über Social Media Kanäle statt, wodurch praktisches Wissen in die Modellierung integriert wird und Schlussfolgerungen aus der Modellierungsarbeit für die Anpassungspraxis gezogen werden.

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