Herangehensweise und Methodik
Das Projekt ist in drei Phasen unterteilt.
In Phase 1 werden die Grundlagen der verwendeten Klimaszenarien (RCP4.5 und RCP8.5 für 2050 und 2080), regionalisierte sozioökonomische und Landnutzungsszenarien (Shared Socioeconomic Pathways, SSPs) sowie Anpassungsszenarien erarbeitet. Neben den durchschnittlichen Schäden für die Klimaperiode um 2050 und 2080 wird zudem eine sogenannte Worst Case Storyline exemplarisch für ausgewählte Bereiche (Hochwasser an Flüssen; Gesundheit, Energie in reduziertem Umfang) ausgearbeitet. Der Storyline-Ansatz erlaubt, Schadensereignisse aus der Vergangenheit (z. B. ein Jahrhunderthochwasser oder eine extreme Hitzeperiode) in einem zukünftigen Klima und einem zukünftigen sozioökonomischen System (z. B. mehr ältere Bevölkerung) zu untersuchen oder Ereignisse, die bereits in einer Region aufgetreten sind, in andere Regionen zu verschieben. Als Basis für die Modellierung wird eine Abschätzung der bereits heute auftretenden Kosten (in den letzten beiden Jahrzehnten) im Zusammenhang mit extremen Wetterereignissen und Klimavariabilität erarbeitet. Dazu werden empirisch erhobene Schadensdaten (u.a. von Rückversichern etc.) kombiniert.
Phase 2 umfasst die Modellierung und Analyse der sektoralen Klimawandelfolgen mit unterschiedlichen Anpassungsniveaus. Die dafür verwendeten Impactmodelle und –methoden sind in den Wirkungsbereichen erläutert.
In Phase 3 werden die volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen/sozialen Effekte untersucht. Es wird eine Aktualisierung der Kosten des Nicht-Handelns für Österreich mit fehlender/geringer Anpassung erstellt und einem Szenario mit den Kosten und Auswirkungen hoher Anpassung gegenübergestellt. Weiters wird untersucht, welche gesellschaftlichen Gruppen in den jeweiligen Szenarien besonders betroffen sind. Die Analyse der sozialen Folgen ergänzt die quantitativen Ergebnisse auch durch qualitative Ergebnisse in Hinblick auf Mehrfachbelastungen.
Während des gesamten Projekts findet ein kontinuierlicher Austausch mit den Auftraggebern und anderen Stakeholdern in Meetings, Präsentationen und über Social Media Kanäle statt, wodurch praktisches Wissen in die Modellierung integriert wird und Schlussfolgerungen aus der Modellierungsarbeit für die Anpassungspraxis gezogen werden.